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Wertschätzung

Aufzeichnung des Akademietreffens

Wertschätzung als Schlüssel für echten Wandel

Was verbindet Menschen wirklich – und wie kann daraus ein »sozialer Klimawandel« entstehen? Dr. Stephan Petzolt spricht mit Akademieleiter Uli Funke über die Kraft von Wertschätzung, die Verantwortung von Führungskräften und die Frage, warum Unternehmen ohne einen neuen Umgang miteinander in Zukunft nicht bestehen werden. »Wertschätzung kostet eigentlich keinen Cent – und gleichzeitig kostet sie unglaublich viel, weil sie eine Veränderung in unserer Haltung verlangt«, betont Stephan.

Wertschätzung klingt einfach – und ist doch einer der entscheidenden Faktoren, wenn es um die Zukunftsfähigkeit von Organisationen geht. Immer deutlicher zeigt sich, dass Menschen nicht nur Leistung bringen wollen, sondern auch gesehen, anerkannt und respektiert werden müssen. Genau hier setzt das neue Buch »Was Menschen verbindet – Sozialer Klimawandel durch neue Wertschätzung« an.

Darüber sprach Gastgeber und Akademieleiter Uli Funke mit Dr. Stephan Petzolt. Seit über 30 Jahren begleitet Stephan Organisationen und Führungskräfte in Transformationsprozessen. Er war über zwei Jahrzehnte in leitenden Positionen tätig, lehrte zehn Jahre Wirtschaftsethik und gründete 2010 das »Institut für praktische KybernEthik«. Gemeinsam mit seiner Frau Cristina Petzolt, Natalja Althauser und Stephan Grabmeier veröffentlichte er das Buch, für das auch Uli Funke interviewt wurde.

Für die Teilnehmenden des Akademietreffens bot das Akademietreffen interessante Aspekte: Warum brauchen wir einen »sozialen Klimawandel«? Wie gelingt es, Wertschätzung auf individueller, organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene zu leben? Und welche Verantwortung tragen Führungskräfte dabei?

Wertschätzung als Fundament von Transformation

Wertschätzung ist mehr als ein freundliches Wort oder ein Lob. Sie ist, so Stephan, ein Schlüsselfaktor für Selbstwirksamkeit, Motivation und Zusammenarbeit.

»Selbstwertschätzung ist der Schlüssel für einen angemessenen Umgang in der Welt – und sie beginnt nicht bei mir, sondern beim Du.«

Frühkindliche Erfahrungen prägen, ob Menschen Vertrauen entwickeln, ob sie sich zutrauen, Neues auszuprobieren und Herausforderungen zu meistern. Im organisationalen Kontext bedeutet das: Führungskräfte müssen Rahmenbedingungen schaffen, in denen Anerkennung, psychologische Sicherheit und gegenseitige Unterstützung selbstverständlich sind. Wertschätzung ist damit nicht nur eine »weiche« Haltung, sondern auch ein harter Erfolgsfaktor. Fehlende Anerkennung kann genauso demotivieren wie mangelnde Ressourcen oder fehlende Perspektiven.

Vom Ich zum Wir – und darüber hinaus

Das Buch entfaltet Wertschätzung wie ein Kaleidoskop. Es zeigt, wie sie sich in unterschiedlichen Dimensionen ausdrückt: im Ich (Selbstwertschätzung), im Du (der direkte Austausch), im Wir (Teams, Organisationen, Gesellschaft) und im Es (die Ergebnisse, Werte und Artefakte, die wir schaffen).

»Nur mit kollektiver Intelligenz können wir die Probleme unserer Zeit lösen«,

so Stephan. Dazu braucht es einen Wandel weg von reiner Egozentrierung hin zu echter Kooperation. Wertschätzung ist der Kitt, der Vertrauen ermöglicht, Dialog fördert und Unterschiedlichkeit produktiv macht.

Verantwortung von Führungskräften

Ein zentrales Thema des Abends war die Rolle von Führung. Stephan betont:

»Die Verantwortung von Führungskräften ist es, Rahmenbedingungen zu gestalten, in denen Verbundenheit, kollektive Intelligenz und ethisches Handeln entstehen.«

Organisationen, die allein auf Effizienz und Kontrolle setzen, übersehen dabei die Menschen – und damit ihr größtes Potenzial. Im Austausch mit den Teilnehmenden wurde deutlich, dass gerade in hierarchischen Strukturen häufig noch Vorgesetzte agieren, aber keine echten Führungskräfte. Wertschätzung verkommt dort zu einer leeren Worthülse. Umso wichtiger ist es, Vorbilder und »Wertschätzungsbotschafter« zu haben, die zeigen, dass Menschlichkeit keine Schwäche, sondern eine Stärke ist.

Wertschätzung als gesellschaftliche Aufgabe

Wertschätzung wirkt nicht nur in Unternehmen, sondern hat auch eine gesellschaftliche Dimension. Stephan beschreibt sie als »sozialen Klimawandel«, der genauso dringend ist wie ökologische Veränderungen. Ohne einen respektvollen Umgang miteinander, so seine These, wird auch der ökologische Wandel scheitern.

Dieser soziale Klimawandel beginnt im Kleinen – im Dialog, im Zuhören, in alltäglichen Gesten. Gleichzeitig fordert er eine Kultur, die Unterschiede nicht abwertet, sondern als Ressource versteht.

»Jeder von uns schafft mehr Resonanz, als er glaubt – durch das, was er tut oder unterlässt«, fasst Stephan zusammen.

Takeaways dieses Akademietreffens

  • Wertschätzung ist der Schlüssel für Selbstwirksamkeit, Motivation und Zusammenarbeit.

  • Sie wirkt in mehreren Dimensionen: Ich, Du, Wir, Es – bis hin zu Gesellschaft und Natur.

  • Führungskräfte tragen Verantwortung, Rahmenbedingungen für echte Wertschätzung zu schaffen.

  • Fehlende Anerkennung demotiviert stärker als viele strukturelle Faktoren.

  • Wertschätzung ist keine »weiche« Haltung, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor für Transformation.

  • Ein »sozialer Klimawandel« ist notwendig, um die Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam zu bewältigen.

Länge 85 Minuten | Aufzeichnung vom Akademietreffen am 28.04.2025

Inhalt nur für eingeloggte Mitglieder sichtbar.

Hier die Aufzeichnung anschauen:

Kurs Inhalt

25-04 Wertschätzung

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