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Corporate Culture meets Neuroscience

Aufzeichnung des Akademietreffens

Unternehmenskultur trifft Neurowissenschaft – warum Haltung der Schlüssel ist

»Culture eats strategy for breakfast« – dieser berühmte Satz von Peter Drucker zeigt, wie entscheidend Unternehmenskultur ist. Doch was steckt dahinter? Kann Neurowissenschaft erklären, warum manche Firmen florieren und andere trotz Strategie scheitern? Genau darüber sprach Gastgeber und Akademieleiter Uli Funke mit Prof. Dr. Bruno Haller. Der renommierte Berater und Wissenschaftler brachte mehr als 30 Jahre Erfahrung aus Management, Lehre und Forschung mit – und verband Unternehmenskultur mit den neuesten Erkenntnissen aus Psychologie und Hirnforschung.

Ein Professor zwischen Management und Neurowissenschaft

Bruno Haller ist seit 1992 als internationaler Unternehmensberater tätig und seit über 30 Jahren Professor in Lehre und Forschung. Mit drei Studienabschlüssen – Psychologie (UZH), Wirtschaft (HSG) und Informationswissenschaft (ETH Zürich) – vereint er eine außergewöhnliche Breite. Zehn Jahre arbeitete er selbst im Top-Management amerikanischer IT-Konzerne, bevor er sich auf Leadership, Organisationsentwicklung, Stress- und Konfliktmanagement spezialisierte. Heute begleitet er Unternehmen weltweit bei Kultur- und Transformationsprozessen.

Sein Ansatz: Unternehmenskultur lässt sich nicht verordnen – sie entsteht durch Haltung, Mindset und das tägliche Verhalten aller Mitarbeitenden. Genau hier schlägt die Brücke zur Neurowissenschaft.

Unternehmenskultur ist mehr als ein Plakat an der Wand

Viele Firmen reduzieren Kultur auf Leitsätze, Poster oder gemeinsame Events. Bruno machte klar:

»Unternehmenskultur ist nicht irgendein Plakat. Kultur ist die Summe der Haltungen und Verhaltensweisen aller im Unternehmen. Damit sie funktioniert, muss sie gelebt werden.«

Ein zentrales Modell ist für ihn der »Kultur-Eisberg«: Sichtbar sind Verhalten und Kommunikation, unsichtbar bleiben Werte, Haltungen und das Mindset. Diese unbewusste Ebene bestimmt langfristig den Erfolg. Entscheidend sei, ob die Haltung der Mitarbeitenden mit den Werten des Unternehmens übereinstimmt – und ob Führungskräfte eine authentische Vorbildrolle einnehmen.

Neuroplastizität: Wie das Gehirn Unternehmenskultur formt

Warum fällt es so schwer, Gewohnheiten oder Haltungen zu verändern? Die Antwort liegt in der Neuroplastizität. Das Gehirn verankert Erfahrungen in Form von neuronalen Verbindungen. Alte Muster können nur schwächer werden, wenn neue, positiv verstärkte Muster regelmäßig trainiert werden.

»Veränderungen geschehen nicht über Nacht«, erklärte Bruno. »Es braucht kleine Schritte, Wiederholungen und positive Emotionen. Dopamin und Serotonin unterstützen neue Lernprozesse, während negativer Stress (Distress) diese blockieren kann. Deshalb sind sichere, motivierende Rahmenbedingungen im Unternehmen entscheidend.«

Bruno betonte auch die Rolle des Umfelds: Wir übernehmen Haltungen und Sprache der Menschen, mit denen wir uns am meisten umgeben. Kulturveränderung heißt daher auch, bewusst neue Impulse zu schaffen – etwa durch Coaching, Feedback oder die Einbettung positiver Lernmomente in den Arbeitsalltag.

Vom Gegeneinander zum Füreinander: Beziehungsebenen im Unternehmen

Ein besonders anschaulicher Teil von Brunos Vortrag war das Modell der vier Beziehungsebenen: Gegeneinander, Nebeneinander, Miteinander und Füreinander.

  • Gegeneinander führt zu destruktivem Stress, Konflikten und Ressourcenverlust.

  • Nebeneinander bedeutet Gleichgültigkeit – Kultur stagniert.

  • Miteinander ermöglicht konstruktive Zusammenarbeit, Motivation und Flow.

  • Füreinander ist die höchste Stufe: Vertrauen, Wertschätzung und intrinsische Motivation schaffen Höchstleistung.

»Menschen, die füreinander arbeiten, erleben Sinnhaftigkeit und Freude. Das ist die Basis für nachhaltige Unternehmenskultur«, so Bruno.

Neurowissenschaftlich belegt: Positive Emotionen und Bindungshormone wie Oxytocin verstärken dieses Verhalten.

Humor, Herz und Haltung: Neurobiologie der Kultur

Kultur ist kein abstraktes Konstrukt, sondern wirkt biochemisch. Humor aktiviert das Belohnungszentrum und steigert Lernfähigkeit. Liebe und Fürsorge im Team setzen Oxytocin frei, das Vertrauen stärkt und Stress reduziert. Und Haltung entscheidet, ob Menschen offen für Veränderung sind oder an alten Mustern festhalten.

Bruno brachte es auf den Punkt:

»Das eigene Mindset zu verändern ist eine Reise. Sie braucht Mut, Engagement – und kleine, konsequente Schritte.«

HD-PE: Unternehmenskultur messbar machen

Zum Abschluss stellte Bruno ein Instrument vor, das seine Arbeit prägt: die HD-PE-Persönlichkeitseinschätzung. Sie umfasst sieben Module, mit denen sich zentrale Aspekte einer Unternehmenskultur analysieren lassen – von Potenzial- und Persönlichkeitsprofilen über Haltung in Change-Prozessen bis hin zu Stressprogrammen und Konfliktkompetenz.

»Wenn Unternehmen ihre Kultur entwickeln wollen, brauchen sie eine Standortbestimmung. Das HD-PE-Tool macht sichtbar, wo Stärken liegen und wo Veränderung möglich ist.«

So können Führungskräfte gezielt an Haltung, Kommunikation und Zusammenarbeit arbeiten – und damit die Kultur nicht nur beschreiben, sondern aktiv gestalten.

Alles Infos zur Persönlichkeitseinschätzung von Bruno findest du unter haller-diagnostics.ch. Mitglieder der A|F|A|N erhalten einen Nachlass auf die Zertifizierungsgebühr. Bei Interesse schreibe eine E-Mail an Uli Funke.

Takeaways dieses Akademietreffens

  • Unternehmenskultur ist gelebtes Verhalten – nicht ein Leitbild an der Wand.

  • Haltung und Mindset der Mitarbeitenden sind die Basis für Kultur.

  • Neuroplastizität zeigt: Veränderung braucht kleine Schritte, Wiederholung und positive Emotionen.

  • Dopamin, Serotonin und Oxytocin fördern Motivation, Lernen und Vertrauen.

  • Stressmanagement ist entscheidend – Distress blockiert, Eustress (Flow) stärkt.

  • Beziehungsebenen reichen vom Gegeneinander bis zum Füreinander – nur letztere schafft echte Höchstleistung.

  • Kulturveränderung ist ein Prozess – sie entsteht aus Vorbild, Haltung und gelebtem Miteinander.

Länge 88 Minuten | Aufzeichnung vom Akademietreffen am 20.01.2025

Inhalt nur für eingeloggte Mitglieder sichtbar.

Hier die Aufzeichnung anschauen:

Kurs Inhalt

25-01 CORPORATE CULTURE MEETS NEUROSCIENCE

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